Erster Rundbrief 2017

Liebe Interessierte, Familie und Unterstützer,
wie war euer Start ins neue Jahr? Auf Grund des Sommerwetters konnte ich den ersten Januar im Pool verbringen.
Eigentlich wollten mich zwei befreundete Freiwillige über Neujahr besuchen kommen, da eine aber zu krank war klappte dies nicht. Für unsere Kontaktperson Claudia war jedoch klar, dass ich Neujahr mit ihr und ihrer Familie verbringen kann. So habe ich die halbe Verwandtschaft von ihr kennen gelernt und einen schönen Tag verbracht.
Nachts versammelten sich alle, verbrachten etwas Zeit bis Mitternacht miteinander und wünschten sich ein „feliz ano nuevo“. Wichtiger war der nächste Tag. Wieder kamen alle zusammen. Es wurde im Pool geplanscht, Karten gespielt und natürlich Assado gegessen. Von der Familie wurde ich herzlich aufgenommen und konnte so an diesem schönen Tag
teilhaben.
Dies war ein weiterer Anlass, wo mir viel Großzügigkeit und Offenheit entgegengebracht wurde. Wie man sieht, wurden wir nicht nur im Altenheim gut aufgenommen. Hier einige weitere Erlebnisse:
In dem Fitnessstudio in dem wir Kurse besuchen bemüht sich die Trainerin immer um uns und wenn sie ein Wort auf deutsch weiß, baut sie es in ihre Anweisungen mit ein. Außerdem gilt für uns der Mutter-Tochter-Rabatt.
Unser Vermieter und Nachbar hat uns schon kurz nach unserer Ankunft zu der Hochzeit seines Sohnes eingeladen. Vor kurzem haben wir die offizielle Einladung erhalten und nächste Woche ist es schon so weit.
Wenn wir in die nächste Stadt wollen, müssen wir jemanden finden, der uns mitnehmen kann. Es fährt nämlich kein Bus. Bis jetzt haben wir oder Claudia immer jemanden gefunden, der auch nach Gualeguaychú fährt und uns gerne mitnimmt. Einmal sind wir sogar Bus gefahren. Mit dem Gemeindebus, der die Mädchen-Hockeymannschaft zu einem Turnier
fuhr.
Die Umgangsformen sind hier auch etwas anders, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Zur Begrüßung gibt man sich ein Luftküsschen. Egal ob man sich grade zum ersten Mal mit dieser Person unterhält oder es der Handwerker ist, der den Ofen reparieren möchte. Außerdem wird jeder mit Vornamen angesprochen. Nach dem Nachnamen wird auch immer
gefragt, damit man die Person einer Familie zuordnen kann. Daraus folgt, dass die Beziehung zwischen Bewohnern und Pflegepersonal nah und persönlich wirkt.
Die beliebtesten Fragen an uns beziehen sich auf unser Privatleben. In einem kurzen Gespräch werde ich oft gefragt, ob ich meine Familie vermisse und ob ich denn einen Freund habe. Außerdem interessiert es viele, ob wie denn am Wochenende feiern waren. Jede Woche werden diese Fragen aufs neue von mindestens einer Pflegerinnen abgefragt und auch die Bewohner sind in dieser Hinsicht nicht anders. In anderen Gesprächen außerhalb der Arbeit wird dies auch sehr oft gefragt.

Campo
Campo

 

Dieses Foto ist auf dem „Campo“ auf dem Land aufgenommen worden. Hier ist es fast so flach wie zu Hause und ein paar Maisfelder und einige Kühe gibt es auch. Es gibt aber auch einige prachtvolle Blumen und Palmen, was ich von zu Hause nicht unbedingt gewohnt bin.

 

Im Norden
Im Norden

 
Ende November war ich eine andere Freiwillige, weiter im Norden wohnt besuchen. Dort sah es schon ganz anders aus. Die Erde ist rot, es gibt viel mehr Wald und das Klima ist tropischer.

Bald habe ich Urlaub und werde den Süden Argentiniens, Patagonien bereisen. Ich bin schon gespannt auf die Landschaft dort.

Herzliche Grüße, Eure Helke

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